Mittwoch, 11. Juli 2007

Top 50 Take That: Together and beyond

Diese tolle Show gab es gestern im englischen Fernsehen. So wie es jeden Abend eine Mottoshow mit Top 50 Songs gibt (auch schön: Right Said Fred's Top 50 Camp Songs).

Da stolperte ich über solche Perlen wie 'Pray' und 'Relight my fire'. Der Song, den ich immer abgrundtief gehasst habe, wenn es um Take That Songs geht. Ich hätte meinen Arsch darauf verwettet, dass statt dieses Liedes 'Never Forget' auf 1 rangiert, nachdem 'Angels' auf 3 und 'Back for good' auf 2 landeten. Auch erstaunlich, dass unter den Top 10 wenigstens sechs Titel von Robbie Williams zu finden waren. Spricht nicht gerade für die Qualität von Take That.

Genug der Einleitung. Irgendwo fand sich auch 'Babe' unter den Top Take That Liedern und ich mich urplötzlich in eine andere Zeit zurück versetzt. Ich kann nicht wirklich erklären, warum dieses Lied so starke Erinnerungen in mir hervorrief. Wahrscheinlich weil das Erscheinungsjahr 1994 erwähnt wurde und ich automatisch an das Jahr 1994 dachte. Das sind bereits 13 Jahre her! Das war noch die erste Hälfte meines Lebens und mir kommt es vor, als sei es gestern gewesen.
Es war die Zeit, als ich morgens um zehn nach sieben aufstand und um fünf vor halb acht das Haus verließ, wenn um halb die Schule begann. Es war die Zeit, als ich mir noch jeden Donnerstag voller Vorfreude die BRAVO vom Zeitschriftenladen holte, um in erster Linie Berichte über Take That, Beverly Hills 90210 und den Fotoroman zu lesen. Dr. Sommer und Liebe, Sex und Zärtlichkeit fand ich nicht mehr wirklich spannend, jahrelanges BRAVO-Lesen hatte mich schon abgestumpft.
Damals gab es kein Handy, kein Internet, damals ging ich nach der Schule und den Hausaufgaben auf den Spielplatz oder zu einer Freundin oder ins Schwimmbad (Mundart: Badeanstalt). Das war der Sommer, 1993, als ich dachte, mir würden nie Brüste wachsen und ich begann, mich für Jungs zu interessieren. Schüchterne Telefonanrufe bei den Eltern, denn: Handys gab es ja noch nicht. Das war die Zeit, als das alljährliche Schützenfest das Großereignis überhaupt war.
Es war die Zeit als ich noch regelmäßig mittags warm aß und das pünktlich um zwanzig vor eins, gemeinsam mit meinen Eltern. Das war auch die Zeit als ich noch keinen eigenen Fernseher hatte und immer gemeinsam mit meinem Vater die Schlümpfe oder Brave Starr auf Tele 5 anschaute.
Das war die Zeit als mein Zimmer mit Leonardo DiCaprio Schnipseln (das war vor Titanic, da gab es noch keine Poster von ihm) vollgekleistert war. Das war auch die Zeit als ich begann, solche Glanzstücke wie Ace of Base's 'I saw the sign' in Playback oder 'Schrei nach Liebe' unplugged vor laufender Videokamera zu singen. Die Brille musste ich dafür abnehmen und den Silberblick in die Kamera in Kauf nehmen, weil ich doch so eitel war.
Das war die Zeit als es noch die OS (=Orientierungsstufe) gab und man alle seine Freunde jeden Tag noch in der Schule sehen konnte und so ganz automatisch die Zeit miteinander verbrachte, die man sich jetzt mühsam freischaufeln muss.
1993 war auch das Jahr als ich das erste Mal überhaupt so richtig in den Urlaub fuhr, natürlich mit meinen Eltern, denn das war zu der Zeit bevor ich meine Eltern uncool fand. Damals lernte ich Backgammon und Bridge spielen. Damals nahm ich noch Kassetten aus dem Radio auf, weil es weder illegale Downloads gab noch das Taschengeld reichte, um CDs zu kaufen. Manchmal kopierte ich auch Kassetten von meinem Mitschülerinnen, wie zum Beispiel die 'Everything changes' von Take That.
Das war die Zeit als es MTV noch über Astra zu empfangen gab, allerdings nur MTV Europe, was ich damals ganz toll fand, weil ich gerade angefangen hatte, Englisch zu lernen und nun mein Wissen auch anwenden wollte. Die Videos, die mir am lebhaftesten in Erinnerung geblieben sind, sind Soundgardens 'Black Hole Sun' mit der schmorenden Barbiepuppe über dem Grill und Take That's 'Everything Changes', das regelmäßig jeden Tag um kurz vor halb sechs bei Dial MTV mit Ray Cokes auf Platz 1 landete. Sonntags gab es immer MTV's European Top 20, die ich geliebt habe, weil dort Videos gespielt wurden, die ich sogar kannte, wie zum Beispiel Jam & Spoons 'Right in the Night' mit der nervigen Plavka.

Ja, ich bin manchmal ein sehr melancholischer Mensch. Ich schwelge gern in Erinnerungen, besonders, weil ich das Glück habe, sehr lebhafte und sehr zahlreiche Erinnerungen zu haben, ich erinnere mich an so viel und es ist toll, wenn man diese Erinnerungen teilen kann, was leider viel zu selten vorkommt. Ich habe zwei Freunde, die ein ähnlich gutes Gedächtnis haben wie ich. Mit denen schwelge ich am Liebsten.
Leider kann man die Zeit nicht zurück drehen. Leider kann man nicht mehr 11 sein und die Unbeschwertheit genießen. Leider kann man nicht mehr die Sorgen haben, die man mit 11 hatte ('Ob ich je meine Periode bekomme? Ob mich je ein Junge küsst? Ob ich je zu einem Take That Konzert gehen werde'). Schade.

Kleine Randnotiz: ich war nie so ein riesiger Take That Fan wie es hier aussehen mag. Ich mochte Leonardo DiCaprio und Brad Pitt viel lieber. Und auch New Kids on the Block (früher) und die Backstreet Boys (später). Und was Musik anging, so bin ich meist mit dem Strom geschwommen.

Dienstag, 10. Juli 2007

Kaffeemaschine

Wir haben da so ein Ding in der Küche stehen, an der man sich beliebige Variationen Tee und Kaffee ziehen kann. Je nachdem, ob man No sugar, sugar, extra sugar und/ oder no milk, milk, extra milk wünscht, wählt man eine Zahlenkombination. Ich gehe entweder für 15 (coffee extra milk, no sugar) oder für 35 (tea extra milk, no sugar) (es kostete mich fünf Wochen, diese zwei Zahlen im Kopf zu behalten!) (ich schreibe schon englisches deutsch, merkt Ihr das? "ich gehe für...").
Anschließend muss ich noch wählen: strong, normal oder mild. Beim Kaffee nehme ich strong, beim Tee nehme ich mild.
Heute jedenfalls wollte ich das erste Mal heißes Wasser, weil ich im Hotel am Frühstücksbüffet Teebeutel habe mitgehen lassen (Pfefferminz gegen die dicken Mandeln, Früchtetee nur zum Probieren, war gut!). Und was fragt er mich da? Strong, normal or mild? Hallo!? Nur bitte ohne Chlor!

Die Hard 4.0

Der Film war gut! Ich kenne alle drei Vorgänger nicht, habe mir aber aus unabhängigen Quellen bestätigen lassen, dass das nicht ausschlaggebend sei, um den Film zu verstehen. Also so eher im Stile von Wayne's World oder Hot Shots (wo ich den zweiten Teil auch vor dem ersten gesehen habe), nicht so im Stile von Der Pate oder Herr der Ringe (wo man nicht so viel von den Filmen hat, wenn man sie nicht in chronologischer Reihenfolge schaut).
Bruce Willis wird im Alter immer attraktiver, aber auch der böse Bube hatte es mir angetan.

Abschließend noch eine Frage: warum tragen Männer nicht immer und ausschließlich Anzüge, wenn sie darin doch so viel besser aussehen und viel mehr Attraktivität ausstrahlen? Wissen Sie es nicht besser? Naja, ich finde ja auch, dass ich in Jeans besser aussehe als im Hosenanzug. Gut, vielleicht stehe ich mit dieser Meinung ja genauso allein da. Also gut, Jeans adé!

Montag, 9. Juli 2007

Kommunikation

It's all about conversation. Ich bin ja nun wirklich niemand, der den Tag über wenig spricht. Im Gegenteil. "She's talking for the talk, not for the exchange of information." Das stimmt. Manchmal rede ich einfach nur um zu reden. Es macht mir Spaß.

Nur in anderer Hinsicht habe ich definitiv ein Problem mit Kommunikation. Nicht absichtlich. Nicht, weil ich Angst habe, Dinge auszusprechen. Einfach, weil ich mir zu viele Gedanken darüber mache, was passieren könnte, wenn ich meine Gedanken ausspreche. Warum verschweige ich Dinge, die gesagt werden sollten und warum spreche ich Dinge aus, die lieber ungesagt blieben?
Weil ich mir zu viele Gedanken mache. Ich frage mich: was löse ich bei meinem Gegenüber aus, wenn ich sage, was mich beschäftigt? Wird er enttäuscht sein, wird er eine Meinung von mir haben, die er nicht haben soll? Also fechte ich diesen Dialog lieber in meinem Kopf aus. Manches Mal mit fatalen Folgen.

Das Problem ist: Ich bin Skorpion. Ich kann mich für Dinge begeistern, sogar sehr schnell. Ich bin dann sofort zu 100% bei der Sache. Egal, ob es sich um ein neues Hobby, eine Aufgabe, neue Musik, was auch immer, handelt. Ich kratze dann alle Informationen zusammen zu kratzen, die damit zusammen hängen, ich konzentriere mich voll und ganz auf diese eine Sache, ganz so wie ein Pferd, das Scheuklappen trägt. Das gleiche gilt auch für Beziehungen. Wenn ich in einer Beziehung bin, dann bin ich zu 100% auf diese Beziehung und auf meinen Partner fokussiert. Dann hat nichts anderes mehr Platz. Keine Freunde, kein Ich, nichts. Okay, der Job, aber das ist etwas anderes.
Und was passiert, wenn das Interesse nachlässt, was zwangsläufig irgendwann immer passiert? Richtig, ich habe das Gefühl, etwas verpasst zu haben und das drängende Bedürfnis, das Verlorene schnellstmöglich zu kompensieren. Auf die Beziehung übertragen heißt das soviel wie: weglaufen, Schluss machen, ganz weit weg sein wollen. Bisher hat das immer gut geklappt, weil die Männer das so akzeptiert haben (so viel scheine ich ihnen nicht bedeutet zu haben).
Dieses Mal ist es nicht so einfach. Dieser Mann will mich halten. Und er hat verdammt gute Argumente. Und er lässt mich gewähren. Und er hilft mr dabei, einen Mittelweg zu finden. Nicht immer 100% geben, vielleicht auch mal nur 50% geben, die restlichen 50% ins eigene Leben investieren. Mal sehen, ob es klappt.

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