"I think, George W. Bush is quite smart actually."
"Really?"
"Really?"
"Really?"
"Well..."
Die Norwegerin unterbricht den George-Freund: "If you look straight into his eyes, you see there's nothing behind it. His head is just empty. I had a fish called Bush. It's dead now. There wasn't any other fish to chase anymore."
Ein lustiges Völkchen die Norweger.
madamesauvage - 11. Nov, 16:13
Ach, wie habe ich das als Kind geliebt. Kurz nach meinem Geburtstag stand Martinstag vor der Tür. Ich komme ja aus einer, was den Martinstag betrifft, sehr kinderfreundlichen Gegend.
Ich war seit je ein riesiger Fan vom Martinstag, zumal mir an diesem Tag niemand das Singen verbieten konnte. Ganz im Gegenteil: für das Schmettern des immer wieder gleiches Liedes wurde ich sogar noch belohnt! Jedes Jahr aufs Neue zogen meine Freundinnen und ich von Haus zu Haus und trällerten, was das Zeug hielt:
Als Martin noch ein Knabe war
Hat er gesungen so manches Jahr
Drum liebe Leute, gebt uns was
Denn heute ist ja Martinstag
Zugegeben, die Reime sind nicht ganz rein und auch der Text ist nicht der Brüller, aber er hat uns alljährlich säckeweise Snickers, Mars, Bounty, Milky Way, duplo, hanuta und den ganzen Kram (außer Aldi war das damals mit den Discountern noch nicht so gang und gäbe, Beschisssüßigkeiten kannte da noch kein Mensch) beschert.
Zu meiner heißen Krimiphase dichtete ich die erste Zeile gern zu Als Matula ein Knabe war um und stellte mir den jungen Claus Theo Gärtner mit Lederjacke vor.
Auf dem Dorf kennt man seine Pappenheimer, wir wussten immer genau, wo nie jemand aufmachte, wo die Ökos wohnten, die statt Süßem Geld an Brot für die Welt spendeten (als ob da irgend jemand etwas von gehabt hätte), wo alte Omis vergammelte Kekse einzeln (!!!) in den Beutel wandern ließen, wo die Sparsamen die selbst geernteten Äpfel verteilten, die sowieso keiner haben wollte, wo es ganze Tafeln Milka gab, weil die Häuser so unheimlich weit abgelegen waren und kein Kind sich dort hin traute. Der Held aller Martinssänger aber war 10-Pfennig-Joe. Wie der Name schon sagt, gab es bei ihm Bares statt Süßes. (Damals waren 10 Pfennig viel Geld! Dafür konnte man 2 Blatt Esspapier kaufen.) Er war schon so alt und klapprig, dass er es gar nicht merkte, wenn man häufiger als einmal vor seiner Tür sang. Immer wieder öffnete er mit zittriger Hand und ließ einen von den Groschen von dem braunen Tonteller in unsere EDEKA-Tüten fallen. Wir fragten uns damals oft, ob er davon nicht arm würde und wie lange er wohl für den Martinstag Münzen sammeln würde. Bestimmt das ganze Jahr über.
Nach der Konfirmation nahm der Spaß leider ein Ende. „Dafür seid Ihr schon zu groß. Singen gehen könnt Ihr jetzt nicht mehr.“
Toll, ganz toll. Aber wir waren ja nicht blöd! Statt uns selbst abzurackern, die Füße platt zu laufen, den Arsch abzufrieren und peinliche Lieder singen zu müssen, machten wir den Martinstag zu einer Art Selbstbedienungstag. Tüten treten! Zum Glück war auf die Idee keiner gekommen als wir kleiner waren. Die Gören fanden das natürlich nicht so lustig. Fingen an zu kreischen und rannten weinend nach Hause. Egal, das Süße war unser!
Und heute? Gehe ich noch manches Mal von Tür zu Tür. Nicht mit einer Tüte, aber mit einem Schnapsglas. Prost!
madamesauvage - 10. Nov, 11:20
Wenn es so weitergeht, dann kann ich mich bald selbstgekrönte Karaokeexpertin von Frankfurt nennen.
Gestern war es mal wieder so weit. Ich hatte eine Lokalität aufgetan und zog mit dem hartgesottenen Rest meiner Geburtstagsrunde in Richtung Karaoke, angezogen wie die Mottten vom Licht. Die Erwartungen waren entsprechend unserer Erfahrungen vergangener Woche sehr hoch: Partystimmung, Gesangswütige, Flair, alles, was dazugehört.
Die Realität deckte sich nicht ganz mit der Vorstellung: ein Raum, der wie eine Mischung aus Partykeller und Fitnessraum anmutete, Discokugel, viel zu heller Fußboden, unproportional viele Stühle im Verhältnis zur Anzahl der Tische. Schon die ersten Gesangsdarbietungen waren technisch betrachtet großartig. Der Stimmungshöhepunkt war mit 'Verdammt ich lieb Dich' jedoch bereits erreicht. Ein wenig suspekt erschienen uns die anwesenden Zuhörer und Sänger schon. Die Vermutung, es handelte sich hier vorzugsweise um sexuell gleichgeschlechtlich orientierte Männer und Frauen, wurde von den anwesenden Stereotypen inspiriert und durch ihr Verhalten bestätigt. Wo man hinsah: Küsse, Küsse, Küsse. Ein wenig unwohl fühlten meine Begleiter und ich uns zu Beginn schon. Vergleiche zu Selbsthilfegruppen oder Swingerclubs wurden schnell gezogen. Mit der Zeit aber wurde es besser, spätestens beim ersten von uns gesungenen Lied galten wir als akzeptiert.
Nichtsdestotrotz: weil obwohl hier ein David Lee Roth Double mit castingshowkompatibler Stimme singt, muss ich das nicht nochmal haben. Ich suche weiter.
madamesauvage - 9. Nov, 08:47