Schon vor dem
Test wusste ich, was rauskommen würde. Im Grunde bin ich noch mehr als eine alte Schachtel. Schon tot und nur zu faul zum Umfallen. Kein Wunder, dass ich mich von reiferen Männern eher angezogen fühle als von Gleichaltrigen.

Gefunden bei
Michael.
edit/ Ha! Aber mein Körper is fit! Trotz Alkohol, zu vielen Zigaretten in letzter Zeit und ohne Sport. Obacht, man sollte nicht alles glauben, was das Internet einem erzählt.
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madamesauvage - 15. Nov, 10:53
Er setzte sich mir gegenüber, las die Frankfurter Rundschau, dunkelblaue Kombination, Pullunder, Krawatte, insgesamt sehr gepflegter Eindruck. Seine Nase leuchtete auffallend rot und riss mich zu der nicht sehr netten Vermutung, er würde hin und wieder gern einen über den Durst trinken.
Ich lag nicht wirklich falsch, keine fünf Minuten später zog er aus der Innentasche seines Jacketts eine Flasche. Zunächst dachte ich, es handele sich um Apfelsaftschorle. Ich versuche immer, an das Gute und Unschuldige im Menschen zu glauben. Der Geruch aber und das Etikett belehrten mich eines besseren.
Ich war erschüttert angesichts der Tatsache, dass es nicht einmal acht Uhr am Morgen war. Wahrscheinlich erträgt er seinen Job in einem stickigen Büro in einem der unzähligen Hochhäuser Frankfurts nur zugedröhnt. Was mich an dieser Begegnung erschreckte, war die Erkenntnis, dass es nicht immer der Prototyp Obdachloser oder gescheiterte Existenz in einer sozialen Randgruppe ohne Job, Hartz IV, kaputte Familie, keine Freunde ist, der der Droge Alkohol verfällt.
Ich selbst spreche dem Alkohol nicht ab, ganz im Gegenteil. Ich weiß selbst, dass ich viel zu häufig viel zu viel trinke. Oft gebe ich damit auch noch an: 'mich trinkt so schnell niemand unter den Tisch'. Aber viel häufiger sehe ich in letzter Zeit, wozu es führen kann, wenn man sich nicht mehr unter Kontrolle hat und diese Droge das tägliche Leben diktiert. Es bedarf schon ungeheurer Selbstdisziplin, um nicht in den Strudel der Sucht zu geraten und sich dadurch das eigene Leben zu zerstören.
Verstört stieg ich anschließend aus dem Zug und genehmigte mir den ersten Peppermint Mocha der Saison.
madamesauvage - 15. Nov, 08:43
Gehe ich jetzt unter die Populistenblogger? Nein, natürlich nicht. Ich wollte nur drauf hinweisen, nachdem mich das
Radio heute morgen bereits darauf hingewiesen hat und auch die
FAZ das Thema heute aufgreift.
Noch was: Der Sandwich Shop am Frankfurter Hauptbahnhof ist eine Frechheit, was den Service und die Freundlichkeit betrifft. Wollte die Alte mich heute morgen doch glatt um mein Wechselgeld bescheißen und hat dann noch gemosert als sie mir die fehlenden Münzen über den Tresen reichte. Idioten!
@ Sir Parker: das geht natürlich mal gar nicht, was da bei StudiVZ abläuft. Nachdem Du mich darauf aufmerksam gemacht hattest, habe ich es auch noch an anderen Stellen gelesen und daraus sogleich die Konsequenzen gezogen.
madamesauvage - 14. Nov, 08:53
Einen geliebten Menschen zu verlieren ist gleichbedeutend mit einem Loch, das in das Leben gerissen wird. Es fehlt ein Teil des Ganzen, nichts vermag die entstandene Lücke aufzufüllen, das Loch wird vielleicht kleiner, geschlossen wird es aber nie vollständig.
Inzwischen ist es zehn Jahre her, dass ich den Menschen verlor, der mir alles bedeutete. Mein Dreh- und Angelpunkt, der Sinn meines Daseins, gleichzeitig der Ursprung meines Lebens. Wir hatten eine sehr enge Bindung zueinander, wir waren vom gleichen Schlag, wir verstanden uns blind. Bei ihm konnte ich immer auf Verständnis hoffen, er fing mich auf, er gab mir Halt, er war mir eine sehr große, wenn nicht die einzige Stütze meines Lebens.
Obwohl ich mich auf seinen Tod vorbereiten konnte, weil sein Tod absehbar war, traf er mich doch unvorbereitet. Es ist einfach nicht möglich, sich auf diesen Moment des Ablebens einzustellen, auch wenn man vorher davon Kenntnis genommen hat.
Schlimmer noch als die Trauer war für mich der Gedanke, dass ich keinen Frieden mit ihm machen konnte bevor er mich für immer verließ. Wir hatten wenige Tage zuvor einen bösen Streit gehabt und bevor wir diesen aus der Welt räumen konnten, traf ihn der Tod so plötzlich, dass es für mich keine Gelegenheit mehr gab, ihm meine Liebe zu versichern und ihm zu zeigen, dass er für mich der beste Mensch der Welt ist. Wochenlang, monatelang lebte ich mich diesem Gedanken. Er raubte mir den Schlaf und bereitete mir Gewissensbisse. Erst sehr viel später machte ich den Frieden mit mir und mit ihm. Ich sah ein, dass es nicht dieser eine Streit war, der über unsere Beziehung eine Aussage traf, sondern dass es die vielen Jahre voller Liebe, Lachen und Fürsorge waren, die das Verhältnis zwischen uns prägten. Nicht nur für die Zeit, die wir zusammen verbringen durften und die nach wie vor zu den besten meines Lebens zählt, sondern für die Ewigkeit
madamesauvage - 12. Nov, 14:40