Dienstag, 9. Januar 2007

heute Journal

Also... der SirParker hat sich heute so ein bisschen über das (Öffentlich-Rechtliche) Fernsehen ausgelassen. Beim Lesen fiel mir gleich ein, warum ich so gern die Öffentlich-Rechtlichen schaue.
Tatort natürlich! Find ich totaaal super (bis auf son paar Ausnahmen, Bienzle zum Beispiel). Die Lindenstraße: seit Anbeginn der Übertragung mal mehr, mal weniger mein Begleiter.
Ein ganz wichtiger Grund aber, warum ich so gern die Öffentlich-Rechtlichen schaue, ist das heute Journal, respektive seine Moderatoren. Ja, sagt Ihr ruhig, ich hätte ein Faible für alte Säcke. Wolf von Lojewski fand ich sehr gut. Aber Claus Kleber, Claus Kleber finde ich sagenhaft! Wenn Dir mir von Selbstmordattentätern und Chemieunfällen erzählt, klingt das wie Sirenensang in meinen Ohren. Dieser leicht debile, schiefe Hundeblick. Herrlich. Kann ich mir stundenlang ansehen.
Ja, andere schwärmen für Anne Will oder Kay-Sölve Richter (Finde ich furchtbar, wie die immer das 's' anstößt! Dass man es damit überhaupt in die Nachrichten schafft), aber die verirren sich ja nicht in mein Jagdrevier.
Überhaupt Frühstücksfernsehen. 25 Jahre bin ich ohne ausgekommen. Aber morgens im Hotel kommt es eben besser als Bayern 3. Aber ZDF hat auch hier die Nase vorn. Wer will schon Cherno Jobatey oder gar Kay-Sölve Richter?

Sprachprobleme

“Immer wieder samstags” hieß vor kurzem ein Beitrag. Ich hätte ihn auch „immer wieder sonnabends“ nennen können. Eine Diskussion, die der Mainbube neulich aufwarf (Sonnabend oder Samstag?), erinnerte mich daran, dass das Wort Sonnabend in meiner Kindheit durchaus geläufig war, inzwischen aber fast vollständig aus meinem aktiven Wortschatz verschwunden ist.
Mein Vater, ein Hallodri und Draufgänger vor dem Herrn, aber mit einem Herz weich wie Butter, sagte nur Sonnabend, oder besser: „Sonnamd“. Die Vokale wurden von ihm gern verschluckt. So darüber nachdenkend fielen mir jene Worte ein, mit deren Aussprache ich früher Schwierigkeiten hatte. Nicht, dass ich physisch nicht dazu in der Lage wäre, respektive eine Sprachstörung aufweisen würde. Nein, ich wusste es einfach nicht besser.
So kam mir 1990, dem Jahr, als Deutschland das erste Mal Fußballweltmeister wurde (‚Ja, wir haben ein Idol: Andy Breeeeehme!’) und ich das erste Mal PANINI Fußballbilder sammelte, ein mir unbekanntes Wort vor die Linse. Dort gab es auf Seite 1 eine Abbildung des Zeichens der FIFA. Bildunterschrift: Emblem. Von mir nur ‚Ämmblämm’ genannt. Etwa zur gleichen Zeit, vielleicht ein Jahr später, muss es gewesen sein, dass die BRAVO zu meiner wöchentlichen Lektüre und ständigen Begleitung wurde. Jaaa, manche werden sagen: bisschen jung, oder? Aber irgendwer musste ja die Aufklärungsarbeit in der Grundschule leisten. Wie sagte meine Kindergartenfreundin vor kurzem zu mir: „Madame war die erste, die in der Grundschule schon aufgeklärt war und auch uns aufklärte. Auf die Frage: ‚Madame, was bedeutet geil?’ antwortete sie ganz cool: ‚Geil ist, wenn ne Frau nackt in der Disco tanzt.’ “ Gut, das klingt aus heutiger Sicht merkwürdig, aber damals schien ich das wohl wirklich geglaubt zu haben. Aber hey! Ich war 9!
Aber zurück zu meinen sprachlichen Unzulänglichkeiten. Bei Dr. Sommer und der berüchtigten „Liebe, Sex & Zärtlichkeit“-Doppelseite tauchte immer wieder das Wort „Genitalien“ auf. Entsprechend meines Kenntnisstandes bezüglich der Aussprache hießen die Geschlechtsteile bei mir nur ‚Genizialien’. Dass hinter dem ‚t’ kein ‚i’ wie bei ‚Initialen’ zum Beispiel stand, ignorierte ich geflissentlich.
Ein Wort, dessen Rechtschreibung mir bis zum heutigen Tage Probleme bereitet, ist ‚Arzt’. Immer wieder muss ich überlegen: erst t oder erst z? Während ich das t schon gemalt geschrieben habe, ist es meist schon zu spät und die Folge ist ein sehr unästhetisch anmutendes ‚Artzt’.
Und in der nächsten Folge von ‚Madame und die Stolperfallen der Grundschulbildung’ dann das Problem, wie man 7 mit 8 multipliziert.

Montag, 8. Januar 2007

Fluggastkontrolle

Zweieinhalb Stunden Zeitersparnis gegenüber der Bahn. Preisdifferenz nicht erwähnenswert. Trotzdem habe ich mich heute Morgen am Flughafen gefragt, ob es das wert ist: zu fliegen statt Bahn zu fahren. Sicherheitskontrolle. Schön. Kennt jeder, gibt es schon ewig. Ist notwendig. Aber die Ausmaße, die diese Aktion inzwischen annimmt, halte ich doch für maßlos übertrieben. Natürlich hat niemand, auch ich nicht, große Lust, zusammen mit Flüssigsprengstoff oder ähnlichem im gleichen Boot Flugzeug zu sitzen. Aber muss ich deshalb des Morgens die Hälfte meiner Kleidung ablegen, meinen Gürtel öffnen (gerade so als wollte ich der Dame von der Fluggastkontrolle ein unmoralisches Angebot unterbreiten), mit den Armen ausgestreckt auf einem Bein balancieren wie eine Vogelscheuche? Nur noch den Kopf schütteln konnte ich als ich meine Stiefel, die per Reißverschluss geschlossen werden, ausziehen musste, damit diese noch einmal durch den Radarapparat geschoben werden können. So saß ich da: keine Jacke, Gürtel offen, ohne Schuhe. Degradierend, menschenverachtend!
In Zukunft werde ich mir wohl vorher genau überlegen müssen, was ich denn anziehe, wenn ich ein Flugzeug besteigen möchte. Vollgummischuhe, Hosen ohne Nieten, Knöpfe, Reißverschlüsse, von Schmuck ganz zu schweigen. Am besten gehe ich im Schlafanzug.

Sonntag, 7. Januar 2007

Immer wieder samstags

Erst wurde ich mit leckerem Steak verwöhnt. Mann, war das gut! Sogar geschroteten Pfeffer gab es obendrauf. So voll gefuttert hatte ich nicht übel Lust, mich wie ein Stein ins Bett oder sonstwo hinplumpsen zu lassen und mich keinen Zentimeter mehr als nötig zu bewegen.
Aber es galt in einen 30. Geburtstag reinzufeiern. Dem konnte ich natürlich nicht fern bleiben. Nach einer kurzzeitigen, geistigen Verirrung entschied ich mich doch dafür, den Abend nicht ohne Alkoholgenuss verlaufen zu lassen.
Beim lieben Geburtstagskind angekommen, platzte die Küche fast vor kulinarischem Angebot. Der Monsieur ließ es sich natürlich nicht nehmen, noch ein wenig Chili con Carne und Pizza dem Steak hinterher zu schieben. Als kleinen Nachtisch sozusagen.
Ich hielt mich an meinem Weinglas fest und harrte der Dinge, die da kommen würden. Erstaunt stellte ich fest, dass ich die meisten Gäste sogar kannte. Von der Silvesterparty. Sehr schön.
Nett mit anzusehen war das Anbandeln zweier Singles (außer meiner Begleitung und mir waren das eigentlich alle, bis auf einen Verheirateten, dessen Angetraute aus unerfindlichen Gründen nicht mitgekommen war), denen schon von Anbeginn die Worte "Fick mich" auf die Stirn geschrieben standen. Hätte ich Eier, hätte ich diese schon nach 10 Minuten darauf verwettet, dass die beiden die Party gemeinsam verlassen würden. Stimmte auch.
Um Mitternacht dann der schmerzliche Übergang in die zweite Lebenshälfte, die Überschreitung des Zenits, das Ende des Lebens und der Beginn des Verfalls. Aber, liebes Geburtstagskind: Nimm es nicht so schwer, auch auf der anderen Seite scheint die Sonne und das Gras ist auch dort grün. Und hey: Du siehst noch längst nicht aus wie Uschi Glas. So don't worry and keep smilin'!

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