Donnerstag, 25. Mai 2006

Lichtblick

Als er reinkam, fiel er mir sofort auf. Ein sehr hübsches Gesicht. Jedoch verlor ich ihn aus den Augen. Wenig später traf ich auf einen gemeinsamen Bekannten, in dessen Begleitung er sich befand. Er sprach mich an. Ein bezauberndes Lächeln. Wir vertieften uns ins Gespräch. Polizist sei er. Bei der Bereitschaft. Am Wochenende müsse er meist arbeiten. Für seine Freunde und seinen Sport habe er kaum Zeit. Die Zeit verging, ohne dass ich Notiz davon nahm.
Was ihm als erstes an mir aufgefallen sei, frage ich ihn. Meine Augen, sagt er. Und meine ausgeprägten Wangenknochen. Die findet er sehr weiblich. Er mag schöne Hände- genau wie ich. Er nimmt meine Linke und betrachtet sie eingehend. Ob die Nägel echt seien, fragt er. Natürlich, sage ich. Ich will tanzen, aber er lehnt ab. Dafür brauche ich viel Platz. Den gibt es leider nicht.
Sein Freund steht auf einmal neben ihm. Ich fahre jetzt. Ich erkläre mich bereit, ihn nach Hause zu fahren. So können wir unser angeregtes Gespräch noch für eine Weile fortsetzen. Wir gehen raus, weil die Luft nicht mehr auszuhalten ist.
Er fragt, ob wir aufbrechen wollen. Ich habe nichts dagegen einzuwenden. Keine 500 Meter sind wir gefahren, werden wir von einem Streifenwagen gebeten, anzuhalten. Ich werde nervös. Ich wurde noch nie bei einer Polizeikontrolle angehalten. Es ist mein erstes Mal. Der Polizist an meiner Seite bestärkt mich. Alles wird gut. Den Fahrzeugschein habe ich wie immer nicht dabei. Der kontrollierende Polizist und meiner kennen sich. Großes Gelächter. Die 10 Euro für die Ordnungswidrigkeit erspart er mir. Dafür schuldet Dein Freund Dir jetzt ein Essen. Nichts lieber als das.
Vor seiner Haustür stelle ich den Motor ab. In der Dunkelheit gesellen sich zuerst ein Marder und dann ein Igel zu uns. Er bittet mich um meine Telefonnummer. Ich spekuliere auf einen Kuss. Doch statt dessen bekomme ich einen Schlag in die Magengrube. Ich habe eine Freundin. Das hat gesessen.
Er möchte sich revanchieren und mich auf einen Kaffee einladen. Sehr gern. Ruf einfach an. Er nimmt mich in den Arm und verabschiedet sich. Ich weiß nicht, ob er sich melden wird.
Kaum zu Hause angekommen, eine Textmitteilung. Was machst Du morgen Abend? Ich möchte Dich wiedersehen.

Dienstag, 23. Mai 2006

Unwissenheit schützt vor Torheit nicht

Nicht nur, dass man als Vielsurfer in der Provinz mit Glasfaserkabeln gestraft ist und so auf ein 56k-Modem zurückgreifen muss, um durch das WWW zu schleichen surfen. Nein, jetzt wird man auch noch durch horrende Kosten gestraft, die weder gerechtfertigt noch besonders fair sind. Und das nur, weil man sich als argloser Mensch darauf verlässt, dass Anbieter von Call-by-Call-Tarifen genauso arglos sind wie man selbst. Leider nicht ganz. Hat man sich auf ein Einwahlprogramm verlassen, ist man verlassen. So flattert dann eine Telefonrechnung ins Haus mit einem Posten, der zehn Mal so hoch ist wie der, den man selbst mühselig aufgestellt und angenommen hat.
Nun stehe ich also vor der Frage, ob ich einfach der Welt den Rücken kehre und mir ab sofort ein Internetzugangsverbot auferlege oder aber mich durch den Tarifdschungel anderer Anbieter forste. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Montag, 22. Mai 2006

FFM

Wie das Leben manches Mal seine Späße mit den Menschen treibt.
Noch vor einer Woche war ich zu Tode betrübt und heute könnte ich die ganze Welt umarmen!
Noch einmal sieben Tage. Dann ist der große Tag! Dann werde ich erfahren, wie es weitergeht mit meinem Dasein und der geografischen Lage meines Heimathafens. Frankfurt, ich komme!

IdeenPark @ EXPO Gelände

Man stelle sich eine U-Bahnsteigkante vor mit -grob geschätzt- 20 Schulklassen à zwanzig 12- bis 15-jähriger. Was passiert nun, wenn die Bahn, in die vermutlich alle einsteigen wollen, einfährt? Richtig! Diese 400 kleinen, na gut, manche sind gar nicht mehr so klein, zzgl. der aufsichtführenden, begleitenden Lehrkräfte, versuchen, zeitgleich die annähernd menschenleere Bahn durch die vier sich öffnenden Schiebetüren zu betreten. Das ist an sich schon ein netter Anblick. Alle wuseln wie kleine Ameisen durch den Bau und versuchen unter Berücksichtigung bester Platzausnutzung das Verkehrsmittel, das in diesem Fall eher einem Teil des Ameisenbaus gleicht, auszufüllen.
Viel lustiger, obgleich erschreckend, da Menschenopfer fordernd, ist aber der Anblick der grauhaarigen alten Dame mit dem Mantel in derselben Farbe ihres Haupthaars, die, so scheint es, für die die U-Bahn Stürmenden unsichtbar ist und aus diesem Grund umgerannt, niedergetrampelt wird und hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken liegen bleibt. Dabei wollte sie doch nur in Ruhe ein bisschen Obst und die neue Frau im Spiegel kaufen gehen.

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La vie fabuleuse de la Mme S.
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