Ich bin total begeistert! Wir haben uns am Wochenende ein Bild gekauft. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir. Uns. Bild.
Ich hatte ja schon mal lang und breit erklärt, dass ich ein gemeinsames Bankkonto als so viel romantischer betrachte als einen Ring. Das nächste Zeichen der Absicht, gemeinsam die nächsten Jahre, Jahrzehnte zu verbringen stellt sich dar in Form eines zeitgenössischen Gemäldes für unser kuscheliges Zuhause. Grundsätzlich habe ich von Kunst ja schon mal gar keine Ahnung. Und sie interessiert mich auch nicht besonders. Ich kann an Bildern nichts finden, kann sie nicht unterscheiden und würde nicht mal den Unterschied zwischen einem Van Gogh und einem Tuschversuch von Tante Anneliese aus dem Volkshochschulkurs für moderne Maltechniken erkennen.
Aber es gibt Bilder, die in mir Wohligkeit und Wärme auslösen. Wenn ich sie betrachte, wünsche ich mich in das Bild und kann der Realität für ein paar Minuten entfliehen.
Was das tolle an "unserem" Bild ist: wir fanden es beide von Anfang an unabhängig voneinander schön. Jedes Mal, wenn wir in die Fußgängerzone bummeln, kommen wir an dieser Galerie vorbei. Und jedes Mal schaute ich auf das Bild. Als ich dann endlich sagte, wie sehr es mir gefiel, gab mein lieber Belgier zu, das gleiche zu denken, jedes Mal, wenn wir an dem Bild vorbei gehen. Am Samstag dann kauften wir es.
Gestern versuchte ich, es zu fotografieren. Aber meine Kamera hat den Strandbesuch nicht schadlos überstanden und auch die Tatsache, dass die Sonne schon längst untergegangen war, half nicht viel, um ein gutes Foto zu schießen.
Also bleibt mir, die ich keine Ahnung von Kunst habe, nichts anderes übrig, als das Bild in schillernden (?) Farben zu beschreiben.
Das Bild zeigt ein großzügig geschnittenes Apartment über den Dächern von New York. Einzeln sind rote Salonsessel in dem Raum verteilt. Im hinteren Teil der Wohnung sieht man einen Mann mit weißem Hemd und Hosenträgern vor einer breiten Glasfront, die den Blick auf das Empire State Building und weitere New Yorker Hochhäuser freigibt, einsam aus dem Fenster blicken. Vom Ambiente her erinnert das Bild an Werke von
Jack Vettriano (dessen Namen habe ich auf anderen Bildern in der Galerie gesehen), aber es ist wohl nicht von ihm (zumindest habe ich online nichts gefunden).
Und das Bild gehört zu einer Serie, denke ich. Denn in dem Laden gab es noch ein halbes Dutzend andere Bilder, das den Mann klarinettespielend in der Wohnung zeigt.
Vielleicht weiß ja jemand, von wem das Bild stammt.
madamesauvage - 5. Mai, 13:37