Das fünfte Semester neigt sich dem Ende. Wieder Klausuren schreiben. Das hatte ich schon fast verlernt. Mit Hängen und Würgen bekomme ich ein Diplomarbeitsthema zustande. Den Arbeitsplan, den ich dafür aufstelle, schaue ich nach dem Entwurf kein einziges Mal mehr an.
Im Kino läuft Brokeback Mountain. In meinen Augen ein schwacher Film. Da war Johnny viel besser. Das Liebesleben bringt nichts Neues. Mr Januar klebt noch immer in meinem Kopf.
Ein langweiliger Monat.

Die Uni geht weiter. Nachdem es mit dem Januar-Burschen nichts wird, ist erst sein bester Freund und dann noch ein anderer Freund dran.
Im Kino läuft SAW II und Walk the Line. Beim Heimspiel von 96 gegen den HSV bin ich fast bis zur Besinnungslosigkeit betrunken. Zu viel Long Island Icetea im Sausalitos. Der tat mir damals schon nicht gut!
Ansonsten gab es ein paar mündliche Prüfungen und sonst weiter nicht viel Spannendes.

Mit den Gedanken und Gewohnheiten bin ich noch immer in England. Die Resozialisierung in Deutschland geht schleppend voran. Mit einem Aha-Erlebnis beginnt das Neue Jahr. Werde von meinen Mitbewohnern ausgelacht, weil die Schuhe vor meinem Schlafzimmer kleiner sind als meine eigenen.
Ein neuer Mann tritt in mein Leben und mit ihm die Heavy Metal Musik. Leider bleibt es bei einseitiger Zuneigung. Vielleicht liegt es auch am Altersunterschied, der ihn abschreckt Trotzdem verbringen wir unzählige, nette Abende in seinem Wohnzimmer. Shisharauchend. Er hat alle Simpsons-Folgen auf Festplatte. Auf die Festplatte bin ich heute noch scharf.
Die Uni fängt wieder an und ich komme in eine neue Studiengruppe. Der Sympathiegrad ist sofort sehr hoch. Neue Dozenten gibt es ebenfalls. Und ich werde fünf Studienanfängern als Tutorin zugeteilt. Vier von ihnen tragen ein „von“ im Namen. Wäre ich bei ihrem Kleidungsstil gar nicht drauf gekommen (…).
Am 27. Januar startet die Rückrunde. Bayern gegen Gladbach.