Bier in Plastikflaschen
Er setzte sich mir gegenüber, las die Frankfurter Rundschau, dunkelblaue Kombination, Pullunder, Krawatte, insgesamt sehr gepflegter Eindruck. Seine Nase leuchtete auffallend rot und riss mich zu der nicht sehr netten Vermutung, er würde hin und wieder gern einen über den Durst trinken.
Ich lag nicht wirklich falsch, keine fünf Minuten später zog er aus der Innentasche seines Jacketts eine Flasche. Zunächst dachte ich, es handele sich um Apfelsaftschorle. Ich versuche immer, an das Gute und Unschuldige im Menschen zu glauben. Der Geruch aber und das Etikett belehrten mich eines besseren.
Ich war erschüttert angesichts der Tatsache, dass es nicht einmal acht Uhr am Morgen war. Wahrscheinlich erträgt er seinen Job in einem stickigen Büro in einem der unzähligen Hochhäuser Frankfurts nur zugedröhnt. Was mich an dieser Begegnung erschreckte, war die Erkenntnis, dass es nicht immer der Prototyp Obdachloser oder gescheiterte Existenz in einer sozialen Randgruppe ohne Job, Hartz IV, kaputte Familie, keine Freunde ist, der der Droge Alkohol verfällt.
Ich selbst spreche dem Alkohol nicht ab, ganz im Gegenteil. Ich weiß selbst, dass ich viel zu häufig viel zu viel trinke. Oft gebe ich damit auch noch an: 'mich trinkt so schnell niemand unter den Tisch'. Aber viel häufiger sehe ich in letzter Zeit, wozu es führen kann, wenn man sich nicht mehr unter Kontrolle hat und diese Droge das tägliche Leben diktiert. Es bedarf schon ungeheurer Selbstdisziplin, um nicht in den Strudel der Sucht zu geraten und sich dadurch das eigene Leben zu zerstören.
Verstört stieg ich anschließend aus dem Zug und genehmigte mir den ersten Peppermint Mocha der Saison.
Ich lag nicht wirklich falsch, keine fünf Minuten später zog er aus der Innentasche seines Jacketts eine Flasche. Zunächst dachte ich, es handele sich um Apfelsaftschorle. Ich versuche immer, an das Gute und Unschuldige im Menschen zu glauben. Der Geruch aber und das Etikett belehrten mich eines besseren.
Ich war erschüttert angesichts der Tatsache, dass es nicht einmal acht Uhr am Morgen war. Wahrscheinlich erträgt er seinen Job in einem stickigen Büro in einem der unzähligen Hochhäuser Frankfurts nur zugedröhnt. Was mich an dieser Begegnung erschreckte, war die Erkenntnis, dass es nicht immer der Prototyp Obdachloser oder gescheiterte Existenz in einer sozialen Randgruppe ohne Job, Hartz IV, kaputte Familie, keine Freunde ist, der der Droge Alkohol verfällt.
Ich selbst spreche dem Alkohol nicht ab, ganz im Gegenteil. Ich weiß selbst, dass ich viel zu häufig viel zu viel trinke. Oft gebe ich damit auch noch an: 'mich trinkt so schnell niemand unter den Tisch'. Aber viel häufiger sehe ich in letzter Zeit, wozu es führen kann, wenn man sich nicht mehr unter Kontrolle hat und diese Droge das tägliche Leben diktiert. Es bedarf schon ungeheurer Selbstdisziplin, um nicht in den Strudel der Sucht zu geraten und sich dadurch das eigene Leben zu zerstören.
Verstört stieg ich anschließend aus dem Zug und genehmigte mir den ersten Peppermint Mocha der Saison.
madamesauvage - 15. Nov, 08:43
Der Trinker in uns...
Alkohl macht ja auch dick und man(n) könnte ja auch anstatt Bier, Wein oder Schmapus auch mal eine alkoholfreien Cocktail oder ein Clausiweizen trinken. Gesagt, getan...und wieder einmal festgestellt es schmeckt nicht.
Der Trinker in uns wird uns immer wieder zu den leckeren Rebsäften führen oder uns den Gerstensaft schmackhaft machen. Das ist glaube ich nicht so schlimm, aber wenn dann die Seele ins Wanke gerät, dann sind wir schnell auf der Stufe des Kollegen aus der S-Bahn angekommen.
Ich wundere mich auch immer wie viele Leute sich schon in der Bahn oder im Bus den ersten Stoff reinknallen.
Vielleicht ist das mit den betrunkenen Leuten in den öffentlichen Verkehrsmitteln auch einfach extremer als in anderen Städten, weil einfach mehr Leute Bus und Bahn fahren. Wer weiß.