The Killers @ E-Werk - ausführlicher Bericht
Um eines vorweg zu nehmen: wer meint, die Killers seien eine Weichspülerband: falsch. Wer meint, die Killers könnten nur 15-jährige Mädchen durch ihr Aussehen beeindrucken: falsch. Der EMA für die beste Band Rock kommt nicht von ungefähr.
Aber von Anfang an.
Mein Liebster spielte Chauffeur und setzte mich direkt vorm E-Werk ab. Schon während der Fahrt sinnierte ich über das wohl anwesende Publikum. Gewarnt von Herrn Schmidt nach seinem Panic! At the Disco Konzert war ich vorbereitet auf 15-jährige Mädchen mit Röhrenjeans, karierten Vans, gepunkteten H&M-T-Shirts, Pony bis über die Augen und asymmetrisch angebrachtem Lippenpiercing. Meine Vorahnung aber wurde nicht erfüllt. Vielmehr war das Publikum sehr gemischt. Überwiegend Männer, die sicher nicht wegen Brandon Flowers gekommen waren. Die Bandbreite reichte von 15 bis 50, von Metalfan-Look-Alike bis Studienrat mit Lesebrille und Halbglatze. Dominiert waren die Zuhörer von Engländern in allen Formen und Größen. Diese Tatsache wird später noch eine wichtige Rolle spielen. Warum jemand aus England nach Köln einfliegt, um die Killers zu sehen? Vielleicht wegen der Schwarzmarktpreise von 200 Pfund für ein Ticket.
Als geübter Konzertdrängler hatte ich einen sehr guten Platz in etwa Reihe fünf. Pünktlich um acht begannen die Howling Bells. Eine positive Überraschung: süße Sängerin, sehr schöne Gitarrensounds, eingängige Melodien. So verhalten das Publikum während der Songs war (verschränkte Arme und so), so euphorisch applaudierten sie nach jedem Stück.
Halbe Stunde, für mehr reichte das Repertoire wohl nicht. Dann die Umbauphase, sehr schön unterlegt mit Musik von Johnny Cash und Bob Marley.
Das glamourös mit Bling Bling besetzte Keyboard von Brandon Flowers fand seinen Platz, Mikrofone wurden bereit gestellt. Nur das Schlagzeug fehlte. Eine dreiviertel Stunde später etwa ging das Licht aus und die Show los. Ein zweiter Vorhang fiel, das Schlagzeug fand sich unter einer Unmenge Girlanden und Lämpchen wieder.
Noch bevor irgend jemand die Bühne betreten hatte, bebte der Saal und die Stimmung kochte. Wie erwartet starteten die Jungs aus Las Vegas mit dem Titelsong „Sam’s Town“ des gleichnamigen neuen Albums. Unverzüglich begann die Menge zu toben. Ich konnte nichts machen, ganz von allein wurde ich in die erste Reihe gedrängelt und geschubst. Die Engländer waren nicht zu bändigen. Nach der Interlude folgte auch gleich die aktuelle Single „When you were young“. Weiter ging es mit „Somebody told me“ und „Smile like you mean it“ vom Vorgänger „Hot Fuss“. Das Publikum war wie elektrisiert von den Gitarrenklängen Mark Stoermers und Dave Keunings. Brandon Flowers agierte unermüdlich auf der Bühne und animierte die Zuhörer durch Gesten und flotte Tanzschritte. Das heimliche Highlight aber war wohl Ronny Vanucci am Schlagzeug. Ich hatte wirklich die Befürchtung, er würde sich vor lauter Ekstase einen Herzanfall holen.
Ist Mr Flowers nicht wirklich ein großer Entertainer, ich glaube, drei Mal hat er eine Ansage gemacht, davon waren zwei Begrüßung und Verabschiedung, so besticht er durch seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und eine sehr sehr gute Stimme. Die Killers sind eine Liveband, davon konnte ich mich selbst überzeugen.
Ich gebe zu, nicht von Anfang an begeistert vom zweiten Album gewesen zu sein, auch wenn es von den Killers ist, aber nach diesem Konzert, bei dem fast ausnahmslos alle Titel des neuen Albums sowie die großen Knaller des Debüts zu hören waren, bin ich von der Qualität mehr als überzeugt.
Nach neunzig Minuten war ich echt ausgepowert. Nonstop Singen, Tanzen, Klatschen, Springen forderten ihren Tribut. Mein Liebster war so nett, mir eine Flasche Wasser mitzubringen, durch die ich meinen Flüssigkeitshaushalt wieder einigermaßen regulieren konnte.
Resumée: ein sehr gelungener Abend, der sein Geld wert war. Keine nervigen, kreischenden Teenager, sondern reifes Publikum, die Band besticht durch klangliche und nicht durch optische Qualitäten und ich frage mich jetzt noch mehr als zuvor, wie jemand die Killers nicht mögen kann. Ein gelungenes vorzeitiges Geburtstagsgeschenk.
Übrigens: am Montag Morgen ist es am Kölner Hauptbahnhof sehr viel gemütlicher und beschaulicher als am Frankfurter zur gleichen Zeit. Nur blöd, wenn man für den falschen Zug eine Sitzplatzreservierung hat und deshalb die Fahrt auf dem Fußboden vor der Toilette sitzend verbringen muss.
Aber von Anfang an.
Mein Liebster spielte Chauffeur und setzte mich direkt vorm E-Werk ab. Schon während der Fahrt sinnierte ich über das wohl anwesende Publikum. Gewarnt von Herrn Schmidt nach seinem Panic! At the Disco Konzert war ich vorbereitet auf 15-jährige Mädchen mit Röhrenjeans, karierten Vans, gepunkteten H&M-T-Shirts, Pony bis über die Augen und asymmetrisch angebrachtem Lippenpiercing. Meine Vorahnung aber wurde nicht erfüllt. Vielmehr war das Publikum sehr gemischt. Überwiegend Männer, die sicher nicht wegen Brandon Flowers gekommen waren. Die Bandbreite reichte von 15 bis 50, von Metalfan-Look-Alike bis Studienrat mit Lesebrille und Halbglatze. Dominiert waren die Zuhörer von Engländern in allen Formen und Größen. Diese Tatsache wird später noch eine wichtige Rolle spielen. Warum jemand aus England nach Köln einfliegt, um die Killers zu sehen? Vielleicht wegen der Schwarzmarktpreise von 200 Pfund für ein Ticket.
Als geübter Konzertdrängler hatte ich einen sehr guten Platz in etwa Reihe fünf. Pünktlich um acht begannen die Howling Bells. Eine positive Überraschung: süße Sängerin, sehr schöne Gitarrensounds, eingängige Melodien. So verhalten das Publikum während der Songs war (verschränkte Arme und so), so euphorisch applaudierten sie nach jedem Stück.
Halbe Stunde, für mehr reichte das Repertoire wohl nicht. Dann die Umbauphase, sehr schön unterlegt mit Musik von Johnny Cash und Bob Marley.
Das glamourös mit Bling Bling besetzte Keyboard von Brandon Flowers fand seinen Platz, Mikrofone wurden bereit gestellt. Nur das Schlagzeug fehlte. Eine dreiviertel Stunde später etwa ging das Licht aus und die Show los. Ein zweiter Vorhang fiel, das Schlagzeug fand sich unter einer Unmenge Girlanden und Lämpchen wieder.
Noch bevor irgend jemand die Bühne betreten hatte, bebte der Saal und die Stimmung kochte. Wie erwartet starteten die Jungs aus Las Vegas mit dem Titelsong „Sam’s Town“ des gleichnamigen neuen Albums. Unverzüglich begann die Menge zu toben. Ich konnte nichts machen, ganz von allein wurde ich in die erste Reihe gedrängelt und geschubst. Die Engländer waren nicht zu bändigen. Nach der Interlude folgte auch gleich die aktuelle Single „When you were young“. Weiter ging es mit „Somebody told me“ und „Smile like you mean it“ vom Vorgänger „Hot Fuss“. Das Publikum war wie elektrisiert von den Gitarrenklängen Mark Stoermers und Dave Keunings. Brandon Flowers agierte unermüdlich auf der Bühne und animierte die Zuhörer durch Gesten und flotte Tanzschritte. Das heimliche Highlight aber war wohl Ronny Vanucci am Schlagzeug. Ich hatte wirklich die Befürchtung, er würde sich vor lauter Ekstase einen Herzanfall holen.
Ist Mr Flowers nicht wirklich ein großer Entertainer, ich glaube, drei Mal hat er eine Ansage gemacht, davon waren zwei Begrüßung und Verabschiedung, so besticht er durch seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und eine sehr sehr gute Stimme. Die Killers sind eine Liveband, davon konnte ich mich selbst überzeugen.
Ich gebe zu, nicht von Anfang an begeistert vom zweiten Album gewesen zu sein, auch wenn es von den Killers ist, aber nach diesem Konzert, bei dem fast ausnahmslos alle Titel des neuen Albums sowie die großen Knaller des Debüts zu hören waren, bin ich von der Qualität mehr als überzeugt.
Nach neunzig Minuten war ich echt ausgepowert. Nonstop Singen, Tanzen, Klatschen, Springen forderten ihren Tribut. Mein Liebster war so nett, mir eine Flasche Wasser mitzubringen, durch die ich meinen Flüssigkeitshaushalt wieder einigermaßen regulieren konnte.
Resumée: ein sehr gelungener Abend, der sein Geld wert war. Keine nervigen, kreischenden Teenager, sondern reifes Publikum, die Band besticht durch klangliche und nicht durch optische Qualitäten und ich frage mich jetzt noch mehr als zuvor, wie jemand die Killers nicht mögen kann. Ein gelungenes vorzeitiges Geburtstagsgeschenk.
Übrigens: am Montag Morgen ist es am Kölner Hauptbahnhof sehr viel gemütlicher und beschaulicher als am Frankfurter zur gleichen Zeit. Nur blöd, wenn man für den falschen Zug eine Sitzplatzreservierung hat und deshalb die Fahrt auf dem Fußboden vor der Toilette sitzend verbringen muss.
madamesauvage - 6. Nov, 10:06
Fein! Fein!
"Und ich war nicht dabei. Wie kommt es, dass ich das bereits jetzt bereue? Aargh!!!"
Ich habe still gehofft, dass die Jungs live nichts taugen und ich mich deshalb nicht ärgern muss, dass ich nicht dort sein konnte...
So ist es aber auch mehr als in Ordnung. Kann ja nicht alle guten Konzerte für mich beanspruchen. Das wäre ja höchst egoistisch! ;-)
Hast Du noch mehr Fotos? Bin sehr daran interessiert, die Atmosphäre in Bildern zu Gesicht zu bekommen.
Ich werde die restlichen, qualitativ schlechten, weil zu dunkel, Fotos beim StudiVZ online stellen. Das Motiv ist ohnehin immer das gleiche :-)
Konzertfotos müssen verwackelt, zu dunkel oder anderweitig "fehlerhaft" sein. Sonst sind sie nicht authentisch!