schon wieder Fernsehen
Passend zu dem Beitrag von gestern zum Thema TV, ÖR etc. passierte mir abends etwas, was mir zuvor noch nie passierte.
Auf dem Weg zum Stachus "überfiel" mich am Marienplatz geradezu ein junger, mit Klemmbrett bewaffneter Mann mit der Frage: "Haben Sie einen Moment Zeit, damit ich Ihnen einige Fragen stellen kann?" Normalerweise schüttelt man in dieser Situation energisch den Kopf und eilt entnervt weiter. Da ich aber noch ausreichend Zeit bis zu meiner Verabredung hatte und so etwas noch nie mitgemacht hatte, willigte ich ein.
Nach der Frage, ob ich denn Zeit habe, folgte auch gleich der Hinweis: "Du bekommst auch zehn Euro!" Schön. Wäre zwar nicht nötig, aber ich nehme es natürlich trotzdem gern.
Also ging es los. Typisch zu Anfang die Fragen zum Alter ("Kann ich Dich ein bisschen älter machen? 31 vielleicht?!"), Haushaltsgröße, wer denn bei uns im Haushalt einkaufe, ob ich Mascara benütze (diese Frage sollte später noch Sinn machen), Mundwasser (die auch) und so weiter.
Die Befragung beschränkte sich jedoch nicht auf ein Interview. Luigi, so hieß der Gute, der hier für einen Hungerlohn Passanten abfing, brachte mich in das GfK Teststudio. Ui, klingt toller als es ist. Ähnelte in etwa einem Warteraum mit billigen Paravents, wie man sie sonst nur bei der Blutspende findet. Zwischen den Trennwänden dann Computerarbeitsplätze mit technischem Gerät von 1992. Oder so.
Die Befragung wurde also am PC durchgeführt. Antworten konnten am Bildschirm angeklickt oder per Headset direkt auf ein Band gesprochen werden. Durch das "Programm" führte Karl-Heinz Kloppensack oder so ähnlich. Ein Moderator, der bei jeder Castingshow durchfallen würde, geschminkt war wie eine Transe, die gerade ihre Perücke abgenommen hatte und mit einem viel zu großen Zweireiher. Ja gut, der Film war nicht der Aktuellste. Kloppenbrock kündigte dann das Programm an. Ein Minifilm, der lustig oder was auch immer sein sollte (das einzig Coole daran war Jochen Bendel, für den ich schon seit Tele 5 (die Erste!) - Zeiten schwärme). Auch der war nicht mehr der Neueste (1996!). Dazwischen kam Werbung. Gaanz unauffällig verpackt ein beschissener (!) Spot für NIVEA Beauté irgendwas Mascara zwischen genauso beschissenen Spots von Bahlsen, Bosch (selbstreinigender Herd!), Odol Mundwasser (da war es wieder!), König Pilsener und so fort.
Dann ging die Fragerei von Neuem los. Wie gefällt Ihnen das Produkt? Wie finden Sie die Darstellerin? Was macht diesen Mascara so besonders? Würden Sie das Produkt kaufen? Welches Produkt würden Sie kaufen? Gar nicht. Geht so. Gar nichts. Nein. Das Billigste.
Aus den zunächst angekündigten 30 Minuten Dauer wurden dann bestimmt 45. So wurde aus einem akzeptablen Stundenlohn ein miserabler. Nicht zu ändern.
Beim Rausgehen die Kohlen eingestrichen und Luigi noch meine Meinung zum Spot gesagt. Toll, und ich dachte noch, man könnte da wirklich was bewegen.
/edit: Wie sagte mein Kollege beim Feierabendbier so schön als ich sagte, es ginge um Mascara: "Mist, und ich war nicht da."
Auf dem Weg zum Stachus "überfiel" mich am Marienplatz geradezu ein junger, mit Klemmbrett bewaffneter Mann mit der Frage: "Haben Sie einen Moment Zeit, damit ich Ihnen einige Fragen stellen kann?" Normalerweise schüttelt man in dieser Situation energisch den Kopf und eilt entnervt weiter. Da ich aber noch ausreichend Zeit bis zu meiner Verabredung hatte und so etwas noch nie mitgemacht hatte, willigte ich ein.
Nach der Frage, ob ich denn Zeit habe, folgte auch gleich der Hinweis: "Du bekommst auch zehn Euro!" Schön. Wäre zwar nicht nötig, aber ich nehme es natürlich trotzdem gern.
Also ging es los. Typisch zu Anfang die Fragen zum Alter ("Kann ich Dich ein bisschen älter machen? 31 vielleicht?!"), Haushaltsgröße, wer denn bei uns im Haushalt einkaufe, ob ich Mascara benütze (diese Frage sollte später noch Sinn machen), Mundwasser (die auch) und so weiter.
Die Befragung beschränkte sich jedoch nicht auf ein Interview. Luigi, so hieß der Gute, der hier für einen Hungerlohn Passanten abfing, brachte mich in das GfK Teststudio. Ui, klingt toller als es ist. Ähnelte in etwa einem Warteraum mit billigen Paravents, wie man sie sonst nur bei der Blutspende findet. Zwischen den Trennwänden dann Computerarbeitsplätze mit technischem Gerät von 1992. Oder so.
Die Befragung wurde also am PC durchgeführt. Antworten konnten am Bildschirm angeklickt oder per Headset direkt auf ein Band gesprochen werden. Durch das "Programm" führte Karl-Heinz Kloppensack oder so ähnlich. Ein Moderator, der bei jeder Castingshow durchfallen würde, geschminkt war wie eine Transe, die gerade ihre Perücke abgenommen hatte und mit einem viel zu großen Zweireiher. Ja gut, der Film war nicht der Aktuellste. Kloppenbrock kündigte dann das Programm an. Ein Minifilm, der lustig oder was auch immer sein sollte (das einzig Coole daran war Jochen Bendel, für den ich schon seit Tele 5 (die Erste!) - Zeiten schwärme). Auch der war nicht mehr der Neueste (1996!). Dazwischen kam Werbung. Gaanz unauffällig verpackt ein beschissener (!) Spot für NIVEA Beauté irgendwas Mascara zwischen genauso beschissenen Spots von Bahlsen, Bosch (selbstreinigender Herd!), Odol Mundwasser (da war es wieder!), König Pilsener und so fort.
Dann ging die Fragerei von Neuem los. Wie gefällt Ihnen das Produkt? Wie finden Sie die Darstellerin? Was macht diesen Mascara so besonders? Würden Sie das Produkt kaufen? Welches Produkt würden Sie kaufen? Gar nicht. Geht so. Gar nichts. Nein. Das Billigste.
Aus den zunächst angekündigten 30 Minuten Dauer wurden dann bestimmt 45. So wurde aus einem akzeptablen Stundenlohn ein miserabler. Nicht zu ändern.
Beim Rausgehen die Kohlen eingestrichen und Luigi noch meine Meinung zum Spot gesagt. Toll, und ich dachte noch, man könnte da wirklich was bewegen.
/edit: Wie sagte mein Kollege beim Feierabendbier so schön als ich sagte, es ginge um Mascara: "Mist, und ich war nicht da."
madamesauvage - 10. Jan, 08:35
Dafür, dass man explizit als "Mann" angesprochen und ausgesucht wurde, doch ziemlich dürftig... Passiert!