Clichés
Es gibt einen Ort, an dem das Geld wohnt. Ich habe ihn gesehen. In der ansässigen Pizzeria begegnete mir der Inbegriff des Vorurteils der Person, die an diesem Ort lebt.
Mehr als mediterrane Atmosphäre versprühte das Lokal einen altdeutschen, gutbürgerlichen Charme. An der Decke Eichenkassetten, der Fußboden gefliest in einer Farbe irgendwo zwischen lindgrün und schmutziggelb. Die Wände zierten unzählige, gerahmte Fotografien vergangener Tage. Darauf zu sehen: italienische Herren mittleren Alters zu Zeiten, in denen die Bundesrepublik noch Gastarbeiter ins Land holt.
Die Stuhlkissen sind die gleichen wie in den heimischen vier Wänden und die gleichen wie in unzähligen deutschen Haushalten, erhältlich in einem großen, schwedischen Möbelhaus. Die Tische stehen dicht beieinander. So dicht, dass man dem Gespräch am Nachbartisch folgen kann, ob man will oder nicht. Ich wollte nicht, musste trotzdem die Ausführungen einer Person weiblichen Geschlechts über meine Ohren ergehen lassen, die mangelnde Körpergröße und, so wie mir scheint, mangelnden gesunden Menschenverstand durch unqualifizierte, jeder Grundlage entbehrende Kommentare zu kompensieren versuchte. Jedoch blieb es beim misslungenen Versuch.
Mich beschlich das Gefühl, dass die Sätze, die den Mund verließen, gar nicht für den Gegenüber bestimmt waren, sondern nur der Klang in den eigenen Ohren von Bedeutung war. Diesen Rückschluss zog ich daraus, dass nicht eine Antwort zu der vorangegangen Frage passte. Überhaupt kam ein Gespräch gar nicht richtig zustande, da die beschriebene Person entweder mit Maßregelungen oder Beschwerden über die gegenüber sitzende Person, respektive über die Mutter der gegenüber sitzenden Person, aufwartete.
Ich mag keine Statussymbole. Noch weniger mag ich Menschen, die durch Statussymbole von sich selbst abzulenken versuchen und dadurch etwas repräsentieren, das ihnen an Persönlichkeit fehlt. Gibt es an einem Ort zu viele von diesen Menschen, überlege ich mir genau, ob ich an diesem Ort leben möchte. Da kann die Penne al' Arrabbiata noch so gut sein.
Mehr als mediterrane Atmosphäre versprühte das Lokal einen altdeutschen, gutbürgerlichen Charme. An der Decke Eichenkassetten, der Fußboden gefliest in einer Farbe irgendwo zwischen lindgrün und schmutziggelb. Die Wände zierten unzählige, gerahmte Fotografien vergangener Tage. Darauf zu sehen: italienische Herren mittleren Alters zu Zeiten, in denen die Bundesrepublik noch Gastarbeiter ins Land holt.
Die Stuhlkissen sind die gleichen wie in den heimischen vier Wänden und die gleichen wie in unzähligen deutschen Haushalten, erhältlich in einem großen, schwedischen Möbelhaus. Die Tische stehen dicht beieinander. So dicht, dass man dem Gespräch am Nachbartisch folgen kann, ob man will oder nicht. Ich wollte nicht, musste trotzdem die Ausführungen einer Person weiblichen Geschlechts über meine Ohren ergehen lassen, die mangelnde Körpergröße und, so wie mir scheint, mangelnden gesunden Menschenverstand durch unqualifizierte, jeder Grundlage entbehrende Kommentare zu kompensieren versuchte. Jedoch blieb es beim misslungenen Versuch.
Mich beschlich das Gefühl, dass die Sätze, die den Mund verließen, gar nicht für den Gegenüber bestimmt waren, sondern nur der Klang in den eigenen Ohren von Bedeutung war. Diesen Rückschluss zog ich daraus, dass nicht eine Antwort zu der vorangegangen Frage passte. Überhaupt kam ein Gespräch gar nicht richtig zustande, da die beschriebene Person entweder mit Maßregelungen oder Beschwerden über die gegenüber sitzende Person, respektive über die Mutter der gegenüber sitzenden Person, aufwartete.
Ich mag keine Statussymbole. Noch weniger mag ich Menschen, die durch Statussymbole von sich selbst abzulenken versuchen und dadurch etwas repräsentieren, das ihnen an Persönlichkeit fehlt. Gibt es an einem Ort zu viele von diesen Menschen, überlege ich mir genau, ob ich an diesem Ort leben möchte. Da kann die Penne al' Arrabbiata noch so gut sein.
madamesauvage - 29. Mai, 23:28
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