Mittwoch, 23. August 2006

0190 und sechs mal die sex

"Am Samstag habe ich Martin getroffen."
Martin war ihr Ex. Sie ist noch nicht über ihn hinweg. Seit Weihnachten ist Schluss. Zurück will sie ihn aber auch nicht.
"Ja. Und?"
"Der hat mich so durchgevögelt, dass ich erst am Montag wieder richtig sitzen konnte."
"Aha."
"Sag, Madame, hattest Du schon mal Telefonsex?"
"Naja, so was ähnliches."
"Am Montag rief Martin mich an. Er hat ne Neue. Toll, oder?"
"Das hat er Dir gesagt?!"
"Ja, und dann ging es los. Seine Stimme wurde immer leiser. 'Was hast Du an?' Ich sag Dir: geil!"
Wir hatten uns verabredet, weil sie wissen wollte, wie es um mein Liebesleben bestellt war. Und jetzt diese Bekenntnisse.
"Sag mal, kannst Du mal damit aufhören?"
"Womit?"
"Du hast es schon wieder gemacht. Du ziehst den Typen ja mit den Augen aus."
"Gar nicht."
"Der ist schon so durcheinander, der bringt schon die falschen Getränke."
Das nächste Mal gehen wir bei mir zu Hause Kaffee trinken. Da kann ich mich besser auf ihre Geständnisse konzentrieren.

Nicht vergessen: Fernseher an!

Ich gehöre wahrlich nicht zu den Vielfernsehsehern. Aus dem einfachen Grund, dass meine Fernbedienung kaputt ist und ich, wenn ich fern gesehen habe, meist mit Zapping (dt. schnelles Wechseln der Kanäle) beschäftigt war. Die Zeiten sind vorbei und inzwischen schalte ich nur noch ganz gezielt ein, wenn ich weiß, es gibt etwas Lohnenswertes zu sehen. SO WIE HEUTE ABEND!

Langer Rede kurzer Sinn: heute um 20 Uhr 15 DSF einschalten und den wunderbaren MC Winkel ansehen und genießen.

Lest mehr Bücher!

Meine Gedanken waren von Hunger beherrscht, den ich am nächsten Bahnhof zu stillen gedachte. Die Lichtschranke der Tür, neben der ich saß, schien defekt zu sein. Nur etwa jeder Zehnte, der die Tür passieren wollte, kam auf die Idee, eine Hand unmittelbar vor dem Sensor oberhalb des Türrahmens zu bewegen, damit sich die automatische Tür öffnete. Die anderen neun versuchten es mit Gewalt oder resignierten und gingen zurück auf ihren Platz statt in den Speisewagen.
Das Mädchen neben mir, keine Frau, höchstens kurz davor, entging mir nicht. Alternierend zog sie ein Handy, einen iPod, eine Nintendospielkonsole und einen Palm aus ihrer hochwertigen Longchamphandtasche. Mir kam spontan dieses Buch in den Sinn, während ich ihr dabei zusah, wie sie sich mit all diesen Errungenschaften technischen Fortschritts die Zeit vertrieb und ich gleichzeitig mit Schrecken feststellte, dass es anscheinend schon zu einer partiellen Substitution von ansprechender Literatur durch den Geist nicht fordernde Verdummungsapparate gekommen ist. Traurig, wirklich traurig.

Begegnungen
Cologne
England
Erinnerungen
La vie fabuleuse de la Mme S.
Mein 2006
Mein 2007
und außerdem
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren