Dienstag, 29. Mai 2007

Nur für Silka

Reliquie vom Vatertag. Astra übersteht auch Maschinenwäsche.

Astra

Dänemark I

Das schönste am Abitur war nicht die Gewissheit, dass alles vorbei war, sondern die gemeinsame Fahrt aller Abiturienten nach Dänemark. Das war und ist in der kleinen süßen Stadt in der Lüneburger Heide, in der ich zur Schule ging, Tradition. Die einzige Woche in 13 14, 15 Jahren Schulzeit, in der nicht darum konkurriert wird, welche Schule die beste, schwierigste, geilste ist.
So machen sich also alljährlich um die 500 Schulabgänger auf, eine Ferienhaussiedlung in Dänemark unsicher zu machen. Alle haben nur ein Ziel: saufen bis der Arzt kommt. Nur dass in Dänemark leider nie ein Arzt kommt.
Auch wir machten es nicht anders und landeten auf der kleinen Insel Fanø nördlich von Sylt. Dass man die Insel mit dem Auto in 20 Minuten umfahren hat, machte uns nichts, wir waren ja nicht zum Spaß hier. Dass seinerzeit Maul- und Klauenseuchenalarm herrschte und man weder Milch- noch Getreide- noch sonst irgend welche Produkte über innereuropäische Grenzen bringen durfte, machte schon was. So mussten wir uns zu Apothekenpreisen im einzigen Spar-Markt der Insel versorgen.
Was nicht verboten war, war der Sprit. Ich hatte vorgesorgt: drei Flaschen Jägermeister, drei Flaschen Pernod. Das sollte für eine Woche reichen, für mich. Nur eines hatte ich vergessen: Grundnahrungsmittel. Das Bier fehlte! So war ich bereit an der letzten Tanke vor der Grenze 24 halbe Liter Beck's für 72 Mark zu kaufen. Anstatt auf mein Herz zu hören, hörte ich aber auf die Verkäuferin: "Nehmen Sie doch das Paderborner Export. Das ist im Angebot für 29,90." Und was tat ich? Ja, ich kaufte das Paderborner. Augenscheinlich war es ein Schnäppchen. In Wirklichkeit war es ein Verlust von fast 30 Mark. Ich konnte diese Plörre nicht trinken. Statt dessen betätigte ich mich als barmherziger Samariter und verschenkte die Dosen an meine Kollegen. Die beste Möglichkeit, endlich auch mal Schüler anderer Schulen kennen zu lernen. Und dies sollte nicht die letzte Möglichkeit gewesen sein.

Fortsetzung folgt...

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