Montag, 24. September 2007

Bald wieder in Köln

Da ich schon vier geile Acts verpasse, weil ich in den U., S. and A. bin, will ich doch wenigstens die Gelegenheit nutzen, wenn ich wieder in Köln bin (ab Montag nämlich wieder sieben Tage die Woche) und coole Konzerte besuchen!

15.11. Klaxons @ Gloria, 21h

20.11. Beirut @ KulturKircheKöln, 20h

Wer hat Bock und geht mit?

The Decemberists in der Live Music Hall

Ganz untypisch: Madame kommt viel zu spät zu einem Konzert. Der Beginn war für acht Uhr angesetzt und gegen halb neun war ich dann wohl mal da. So bekam ich von der Vorband Land of Talk nur noch gute anderthalb Lieder mit. Aber was ich gehört, gefiel mir.
Ich hatte mich schon im Vorfeld gefragt, was wohl für Leute zu einem Konzert der Decemberists gehen (ich bin schließlich kein Maßstab). Was ich antraf, überraschte mich nicht wirklich: die Spanne reichte von wohl 16 bis 40. Leute mit Bandshirts, rausgewachsenen Frisuren und ausgelatschten Chucks, so, wie man es eben kennt von 'Indie-Konzerten'.
Die Umbaupause dauerte eine ganze Weile. Das war aber auch kein Wunder, da die Band eine ganze Menge an Instrumenten aufzubieten hat: dutzende Gitarren, Kontrabass, Violine, Xylophon, Hammondorgel, Zither, gar eine Flüstertüte!
Da ich mich gerade einmal vage an das Aussehen des Sängers erinnern konnte, staunte ich nicht schlecht, als die vier Herren und Jenny Conlee die Bühne betraten. Die Herrschaften sehen nun alles andere aus Popstars. Sehr sympathisch die Tatsache, dass alle Bandmitglieder ausschließlich mit Bier und Wein den Durst stillten (Das taten sie gewiss auch schon vor der Show).
Die Show begann recht ruhig, zumindest hatte ich bis zur Hälfte das Gefühl, die Einzige im Saal zu sein, die die Lieder überhaupt kennt. So richtig mitreißen ließen die Leute noch nicht. Dabei gab Colin Meloy sich alle Mühe, das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Nicht nur durch seine atemberaubende Stimme, sondern auch durch trockene Bemerkungen zwischen den Songs.
Mein persönliches Highlight war definitiv der Moment, als die Bühne komplett in rot getaucht wurde und Colin Meloy Shankill Butchers anstimmte und allein mit seiner Stimme und einer Akustikgitarre den ganzen Saal füllte.
Danach war auch Schluss mit den ruhigen Momenten, da wurde nur noch gerockt! Das ging los mit dem von mir geliebten The Island: Come and see/ The Landlord's Daughter/ You'll not feel the drowning (auch hier wieder: hat kaum einer gecheckt, dass es sich um einen Titel handelt oder warum klatscht man sonst während eines Liedes?) und schaukelte sich zu O! Valencia hoch. Da sangen dann auch mal ein paar Leute mit. Als Zugabe gab es dann noch Sons & Daughters und das grandiose, famose The Mariner's Revenge Song. Spätestens hier ließen sich dann alle zum Mitmachen bewegen, schließlich ging es darum, zu simulieren, von einem Wal verschluckt zu werden.
Ich ging mit einem sehr schönen, warmen Gefühl nach Hause. Die Art und Weise, wie die Decemberists Geschichten in Lieder verpacken und ihnen Tiefe verleihen, ist einfach unvergleichlich. Am 7. Oktober sind sie in Oxford, was für ein Pech, dass ich dann nicht mehr hier bin.

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